Wi(e)dersprechen – Dialoge in Zeiten der Kriege
24.-27. Juli 2025 | offen für alle Verbandsmitglieder, Menschen in Ausbildung und Begleitung
Aus der Ferne beobachten wir fliegende Bomben, getötete Kinder, Ärzte und Journalist*innen. Bei uns ist es noch ruhig, was Kriegshandlungen dieser Art betrifft. Und doch leben wir mitten in „Zeiten des Krieges“. Ein Zweifel in der Auswahl dieses Jahresthemas war, das es vielleicht einige zu beengt auf den „Frieden“ sehen. Die Angst war da, dass wir alle dann sehr friedlich über die tobenden Kriege in der Welt sprechen sollen. Doch die Sprache wird militaristischer, Milliarden werden für Rüstung ausgegeben, Frauenrechte geraten ins Wanken, die AfD wird stärker durch vermeintlich einfache Lösungen, andere Parteien folgen ihr in Wort und Tat, Gelder für Soziales und Friedensbemühungen werden massiv gekürzt bis gestrichen. All das belastet schon jetzt auch unsere Arbeit für ein transkulturelles und friedliches Miteinander, denn zum einen verschlingen die Unterstützungen der Kriege, wie auch das Schaffen eines kriegstauglichen Europas ungeheure Summen, die wir für zivilgesellschaftliche Entwicklungen dringend brauchen und zum anderen wirkt die Legitimation der Gewalt tief in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen hinein. Der Krieg zerstört, was er
zu schützen vorgibt. Dabei geht es nicht nur um vernichtete Städte, getötete Menschen, sondern um die Form von Erziehung, die Verstärkung des Patriarchats, die Prägung zu Gehorsam und das Schaffen unkritischer Gesellschaftsgruppen.
Wie fühlt es sich an in all dem über die Kriege und den Frieden in dieser Welt zu sprechen? Wir streiten über Oberflächlichkeiten, in denen es dennoch, um die ganze Existenz geht und trauen uns immer weniger, darüber zu sprechen, was uns wirklich Sorgen bereitet, denn es könnte uns schon jetzt Schwierigkeiten im Beruf bereiten, Beziehungsverlust bedeuten (wo die Beziehung scheinbar ohnehin nicht stark genug scheint). Es gibt einen Rückzug ins Kleine, Private, weil die Räume für echte Dialoge fehlen. Und die Räume, in denen viele einfach nur noch „funktionieren“ keine sind für echten Kontakt, der uns die nötige Kraft geben könnte, uns diesen Entwicklungen gemeinschaftlich entgegenzustellen. Mutig zu sein. Zu widersprechen. Wieder zu sprechen. Denn Frieden ist die Grundlage für eine gelingende Zukunft. Wie finden wir einen Weg aus der klassischen Falle von Schuld und Versagen? Lasst uns also in diesem Jahr gemeinsam Mut fassen Räume zu schaffen, in denen es Kontakt und Dialoge geben kann.
Dazu machen wir in diesem Jahr das Thema des Jahrestreffens zum Jahresthema und laden Euch alle ein mit uns wi(e)der ins Sprechen zu kommen.