Der Ansatz von A.T.C.C.

Die Abkürzung A. T. C. C. macht die Wurzeln unseren Ansatzes in einer deutsch-französischen Zusammenarbeit sichtbar. Sie steht für „Approche et Transformation Constructive de Conflits“ – frei übersetzt: Konflikte wahrnehmen und konstruktiv bearbeiten. In der Praxis verbirgt sich dahinter viel mehr.

A.T.C.C. heißt …

Wo bin ich eigentlich im Konflikt? Wie bin ich emotional und strukturell beteiligt?

Worum geht es grade eigentlich wirklich? Wir blättern den Konflikt auf und gucken uns die Themen an, die zunächst unter der Oberfläche verborgen liegen.

Ich will Verantwortung übernehmen. Ich suche nach Hebeln, um etwas zu verändern.

Es ist jedes Mal anders. Wir arbeiten mit dem, was auftaucht, in diesem Moment, in dieser Gruppe.

Wir brauchen Kopf und Körper, Emotionen und Phantasie. Wir arbeiten mit unseren persönlichen Erfahrungen und gelangen darüber zu einem tieferen Verständnis unserer Konflikte.

Das Politische ist wichtig. Kein Konflikt findet im luftleeren Raum statt.

Es darf leicht sein. Konflikte müssen kein Drama sein.

Entstanden ist der ATCC-Ansatz in den 1970er Jahren in der Zusammenarbeit von Karl-Heinz Bittl und Hervé Ott und wird seitdem von einem Jahr für Jahr wachsenden Kreis ausgebildeter ATCC-Trainer*innen und -Berater*innen weiterentwickelt. Eine zentrale Rolle kommt dabei Karen Johne und Karl-Heinz Bittl zu, die seit 2014 gemeinsam die Ausbildungen leiten.

Der Ansatz verbindet theoretische Zugänge aus verschiedensten Disziplinen. Er ist zum einen stark von der humanistischen Psychologie geprägt, insbesondere von der Gestalttherapie, 

der Transaktionsanalyse und dem systemischen Ansatz. Dazu kommen starke Bezugnahmen auf Erkenntnisse aus der Soziologie und Sozialpsychologie sowie der Friedens- und Konfliktforschung wie etwa die Arbeiten Johan Galtungs und Erich Fromms. Dritte maßgebliche Quelle sind erfahrungsorientierte Strömungen aus dem Feld der Pädagogik, insbesondere die Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Coehn, das Theater der Unterdrückten nach Agosto Boal, und die Gestaltpädagogik.

Im Laufe der Jahre ist aus der Arbeit mit dem ATCC-Ansatz eine große Vielfalt eigener Modelle entstanden. Zentrales Modell des Ansatzes ist der Konfliktdiamant, das die sechs Ebenen Person, Kultur, Struktur, Werte, Regeln und Rituale zur Bearbeitung von Konflikten einführt. Weiterhin haben wir ein eigenes Modell von sechs Ängsten und Bedürfnissen zur Analyse von Konflikten auf der personalen Ebene entwickelt. Analog haben wir auch zur Vertiefung des Verständnisses von strukturellen Konflikten sechs Struktur-Ebenen herausgearbeitet. Weitere zentrale Modellbildungen im Ansatz sind die Unterscheidung von formalen und non-formalen Rollen, von Rivalität und Konkurrenz sowie die Prägung eines konstruktiven Machtbegriffs, derauf den Säulen Verantwortung, Vertrauen und Dialog basiert. Zur Arbeit mit Werte-Konflikten ist die entwickelte Differenzierung zwischen Werten, Idealen und Un-Werten maßgeblich sowie die Erarbeitung eines Wertekanons aus zehn Werten.

Bücher zum ATCC Ansatz

von Karl-Heinz Bittl-Weiler

Die beiden Bücher sind im Handel erhältlich und können hier bestellt werden.

Podcasts zum ATCC-Ansatz

von und mit Karl-Heinz Bittl-Weiler