Entstanden ist der ATCC-Ansatz in den 1970er Jahren in der Zusammenarbeit von Karl-Heinz Bittl und Hervé Ott und wird seitdem von einem Jahr für Jahr wachsenden Kreis ausgebildeter ATCC-Trainer*innen und -Berater*innen weiterentwickelt. Eine zentrale Rolle kommt dabei Karen Johne und Karl-Heinz Bittl zu, die seit 2014 gemeinsam die Ausbildungen leiten.
Der Ansatz verbindet theoretische Zugänge aus verschiedensten Disziplinen. Er ist zum einen stark von der humanistischen Psychologie geprägt, insbesondere von der Gestalttherapie,
der Transaktionsanalyse und dem systemischen Ansatz. Dazu kommen starke Bezugnahmen auf Erkenntnisse aus der Soziologie und Sozialpsychologie sowie der Friedens- und Konfliktforschung wie etwa die Arbeiten Johan Galtungs und Erich Fromms. Dritte maßgebliche Quelle sind erfahrungsorientierte Strömungen aus dem Feld der Pädagogik, insbesondere die Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Coehn, das Theater der Unterdrückten nach Agosto Boal, und die Gestaltpädagogik.
Im Laufe der Jahre ist aus der Arbeit mit dem ATCC-Ansatz eine große Vielfalt eigener Modelle entstanden. Zentrales Modell des Ansatzes ist der Konfliktdiamant, das die sechs Ebenen Person, Kultur, Struktur, Werte, Regeln und Rituale zur Bearbeitung von Konflikten einführt. Weiterhin haben wir ein eigenes Modell von sechs Ängsten und Bedürfnissen zur Analyse von Konflikten auf der personalen Ebene entwickelt. Analog haben wir auch zur Vertiefung des Verständnisses von strukturellen Konflikten sechs Struktur-Ebenen herausgearbeitet. Weitere zentrale Modellbildungen im Ansatz sind die Unterscheidung von formalen und non-formalen Rollen, von Rivalität und Konkurrenz sowie die Prägung eines konstruktiven Machtbegriffs, derauf den Säulen Verantwortung, Vertrauen und Dialog basiert. Zur Arbeit mit Werte-Konflikten ist die entwickelte Differenzierung zwischen Werten, Idealen und Un-Werten maßgeblich sowie die Erarbeitung eines Wertekanons aus zehn Werten.