TRAINER*IN FÜR KONSTRUKTIVE KONFLIKTBEARBEITUNG UND TRANSKULTURELLES LERNEN

Oktober 2024 – Oktober 2026

Politische und beziehungsorientierte Bildungsarbeit für gesellschaftlichen Wandel

Was bedeutet für uns politisch?

Unser Leben ist politisch und sollte sich um das gemeinsame Wohl aller Menschen kümmern. In den letzten 200 Jahren hat sich die Annahme verfestigt, dass individuelle Vorteile allen zugutekommen. Dies hat zu Kriegen, Umweltzerstörung und zwischenmenschlichen Problemen geführt. Die UNO hat 2015 die 17 Nachhaltigkeitsziele beschlossen, die Frieden und Wohlstand fördern sollen. Politisch sein, bedeutet in unserem Verständnis, sich für diese 17 Ziele einzusetzen und auf gewaltfreie Lösungen hinzuarbeiten. Dies erfordert das Ende von Kriegen, eine umfassende Bildung und die Schaffung von Dialogräumen für demokratische Entscheidungsprozesse.

… und beziehungsorientiert?

Formale, rein evidenzbasierte Wissensvermittlung ist wichtig, birgt aber in sich oft ein distanziertes, pädagogisches Handeln. Bildungsarbeit, die sich auf politische Bezüge einlässt, ist eher nonformal und braucht, um wirkungsvoll zu sein, Gefühle und die Beziehung zu dem Thema und zu dem Menschen. Lernen kann nur mit Beziehung gelingen, darüber ist sich die Hirnforschung einig. Ein Pädagogik, die nachhaltig wirkt, schafft dialogische Räume. Dazu braucht es einen Kontakt zu sich selbst und zu dem Gegenüber. Wir benötigen einen konstruktiven Zugang zum Konflikt und zum Fehler, denn diese sind für die Entwicklung wesentlich.

  • Wie können personelle Konflikte konstruktiv oder konfrontativ bearbeitet werden?
  • Welche Werkzeuge brauche ich, um die vielfältigsten Themen in einem Seminar darzustellen?
  • Wie finden wir Rituale der Versöhnung?
  • Wie können Werte in einem Seminar kulturspezifisch betrachtet und besprochen werden?
  • Wie können kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten sichtbar und verhandelbar gemacht werden?
  • Wie können Recht und Regeln an Werten orientiert werden?
  • Wie gelingen Veränderungen? Wie misslingen sie?

Mit diesen Themenfeldern und Fragen beschäftigen wir uns intensiv innerhalb der zweijährigen, berufsbegleitenden Ausbildung zur Trainer*in. Diese Ausbildung ist gut geeignet für Menschen, die Freude daran haben in einen gemeinsamen, dialogischen
Lernprozess zu gehen und als Person mit ihren Kompetenzen sichtbar sein wollen.

Anwendungsbeispiele können danach sein

  • als Schulsozialarbeiter*in mit Kindern und Jugendlichen ihre Themen kreativ aufarbeiten.
  • Seminare zur Konfliktbearbeitung entwickeln und interessant gestalten
  • im Zivilen Friedensdienst unterwegs sein.
  • Gewaltpräventionsprogramme entwickeln und durchführen
  • Antirassismus- und Diversitätstrainings konstruktiv und ohne Beschämung gestalten.
  • Lehrveranstaltungen lebendig gestalten
  • politische Aktionen vorbereiten und langfristig gestalten.

Der A.T.C.C.-Ansatz stützt sich auf mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Konfliktbearbeitung und dem trans- kulturellem Lernen. Wir arbeiten beziehungsorientiert und kreativ. Wir sind Lehrende und Lernende und entwickeln uns mit jedem Training weiter.

Hier kannst du den Flyer zur Ausbildung runterladen.

Karl-Heinz Bittel-Weiler

Dipl. Sozialpädagoge, Leiter des Europäischen Instituts Conflict Culture Cooperation, Organisationsberater, Coach, Supervisor (EASC), Lehrtrainer (A.T.C.C.) und Mediator. Mehr unter https://fit-for-conflict.de/

Karen Johne
M.A. Polikwissenschaften, Supervisorin und Coach (DGSv), Prozessbegleiterin und Trainerin, Lehrtrainerin (A.T.C.C.), Mehr unter www.karenjohne.de

Unsere Methoden stützen sich auf folgende Quellen: Transaktionsanalyse, Gestaltpsychologie, systemischer Ansatz, Group Relation, soziale Bewegungsforschung, Tiefenökologie, Bodynamic, Friedens- und Konfliktforschung und viele Erfahrungen aus über vier Jahrzehnten Trainingsarbeit.

Die Ausbildung ist praxisorientiert: In jedem Seminar bieten ab dem 5. Seminar auch die Teilnehmerinnen 90-minütige Workshops für externe Zielgruppen an. Die Ausbildungsteilnehmerinnen nutzen ATCC-Methoden oder entwickeln eigene Formate. Zwischen den Seminaren gibt es Online-Workshops zur Vertiefung spezifischer Themen und zur Entwicklung digitaler Angebote, inklusive Supervision für die pädagogische Arbeit der Teilnehmenden.

09.-12.10.2024 (Niederkaufungen): Einführung, Kennenlernen, Grundlagen ATCC: die personale Ebene von Konflikten.
Online: Workshops zur Ver efung der personalen Ebene
15.-18.01.2025 (Berlin): Strukturelle Themen in einem Seminar: Raum, Zeit, Zugehörigkeit, Macht,
Güter und Rollen
Online: Workshops zur Ver efung der strukturellen Ebene
19.-22.03.2025 (Nürnberg): Transkultureller Umgang mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten
Online: Workshops zur Vertiefung der kulturellen Ebene
06.-10.05.2025 (Niederkaufungen): Arbeiten mit Gruppenprozessen und -dynamiken
Online: Supervision
09.-12.07.2025 (Berlin): Werte in der Bildungsarbeit – Wie mit Dilemmata umgehen?
Online: Workshop und Supervision
15.-18.10.2025 (Nürnberg): Bildungsarbeit im öffentlichen Raum: Aktionstrainings, unsichtbares Theater, usw.
Online: Workshop und Supervision
11.-14.02.2026 (Berlin): Beziehungen, Liebe und Sexualität als Bildungsthema
Online: Workshop und Supervision
21.-25.04.2026 (Niederkaufungen): Macht und Leitung, Arbeiten an Gruppenprozessen und Umgang mit Dynamiken von Gruppen
Online: Workshop und Supervision
01.-04.07.2026 (Nürnberg): Team-Bildung – Trainingselemente
Online: Vorbereitung der Abschlussarbeit
30.09.-03.10.2026 (Niederkaufungen): Themen am Ende von Prozessen, biographisches Arbeiten, Abschluss

Die Online-Termine werden mit den Teilnehmer*innen der Ausbildung abgestimmt.

Ort: Vier Seminare finden im Tagungshaus der Kommune Niederkaufungen, in der Nähe von Kassel, statt. Die
anderen Seminare im Wechsel in Berlin oder in Nürnberg. Die Gruppenseminare werden zusammen mit
Teilnehmer*innen aus unseren anderen Ausbildungsgruppen durchgeführt.

Zeiten:
Die Seminare beginnen in der Regel am Mittwoch um 18.00 Uhr und enden am Samstag um 16.30 Uhr
Die Gruppenprozessseminare beginnen am Dienstag um 18.00 Uhr und enden am Samstag um 12.00 Uhr

Die Ausbildung kostet 4.200€ (für Menschen mit geringem Einkommen) und 5.900€ (für Menschen mit einem
regulären Einkommen, d.h. sie können die Ausbildung steuerlich absetzen).
Hinzu kommen Kosten für Unterkunft und Verpflegung für die 4 Seminare in Niederkaufungen (2 x 170€, 2 x je Gruppenseminar 220€).

Übernachtung ist in Mehrbettzimmern. Die Verpflegung besteht aus Vollwertkost. Bei den anderen 6 Seminaren sorgt jede*r
für sich.

Bitte scheuen Sie sich nicht, mit uns über Geld zu reden.
Am fehlenden Geld soll die Ausbildung nicht scheitern. Es gibt auch Möglichkeiten über regionale Bildungsprämien
einen Zuschuss zu erhalten. Zahlbar auch in Raten. Eine Übersicht an Möglichkeiten zur Finanzierung findest du in den FAQs.
Wir bieten einen Soli-Platz für Menschen mit Fluchtgeschichte an, d.h. für sie oder ihn kann der
Ausbildungsbetrag unter bestimmten Bedingungen erlassen werden.

Bis zum 01.08.2024 per Mail an bittl@fbf-nuernberg.de.

Verbindlich angemeldet ist, wer den Anmeldebogen ausgefüllt an die angegebene Adresse geschickt hat und
eine Anzahlung von 350.-€ auf das Konto des FBF getätigt hat.

IBAN: DE43 5206 0410 0003 5003 49,
BIC: GENODEF1EK1 überwiesen hat.

»Die Ausbildung hat mich immer wieder ver(un)sichert und dabei stetig wachsen lassen. Die Verbindungen, die dabei entstanden, sind unersetzlich.«

Elisabeth Brokow-Loga