CAT – Ziviles Handeln und Gestalten

Weiterbildung für Leiter*innen in NGOs und andere Verantwortungsträger*innen

Mit den schrittweisen Lockerungen ist der Bedarf nach virtuellen Trainingsformen zurückgegangen und wir freuen uns, die unmittelbaren Begegnungen wieder aufnehmen zu können.  Gleichzeitig haben wir viele Nachfragen von Menschen bekommen, die CAT gerne in ihrem Umfeld verbreiten und nutzen möchten. Da wirkliche Begegnungen auch andere Dynamiken haben und in der Regel tiefer gehen, dachten wir uns, eine kurze Weiterbildung dazu anzubieten. Diese basiert auf den sieben Grundschritten des virtuellen Trainings und soll unsere Teilnehmer*innen dazu befähigen, Trainings und Beratungen in lokalen Aktionsgruppen, politischen Projekten oder zu gründenden Aktionsgruppen durchzuführen.

Die nächste Zeit wird uns alle mit vielen unterschiedlichen Krisen existenziell konfrontieren. Die Pandemie ist ja „nur“ ein erster Ausdruck. Die Klimakatastrophe ist im vollen Gang. Die ökonomische Entwicklung wird die Verelendung einer großen Anzahl von Menschen vorantreiben. Im gesellschaftlichen Raum werden Polarisierungen zunehmen. Der Grundkonsens humaner Werte wird immer mehr relativiert und geleugnet werden. Menschenverachtende Extremist*innen werden an Bedeutung gewinnen. Die technologische Entwicklung wird uns eine Gesellschaftsentwicklung bescheren, die wenig Spielraum für Eigenentwicklung lässt. Die Liste lässt sich fortsetzen…

Es gibt viele Menschen, die sich gegen diese Entwicklungen stemmen. Sie zu unterstützen und zu ermutigen ist Aufgabe des CAT-Trainings.

CAT (Civic Action and Transformation) setzt sich zusammen aus:

  • Civic – Zivil: Zivil ist der Gegenbegriff zum Militärischen. Ziviles Handeln richtet sich gegen Gewalt, setzt Menschenrechte um und ist wertorientiert. Ziviles Handeln durchzieht die Menschheitsgeschichte und hat heute ein sehr breites Fundament. Was zivil Handelnde nicht vergessen sollten: Nur im Zusammenspiel unserer vielfältigen Kräfte sind wir wirkungsvoll.

  • Action – Handeln: Handeln angesichts der Größe der Probleme erscheint manchmal klein. Doch wir unterschätzen häufig unsere eigene Wirkung, weil wir Erfolgskriterien ansetzen, die von denen gesetzt werden, die uns ohnmächtig fühlen lassen wollen. Es braucht also eine neue, eine andere Macht um zu verändern. Wir sind mächtig!

  • Transformation – Wandel und Gestalten: Für eine Veränderung brauchen wir einen Zugang zu unserem Hebel der Veränderung. Diesen zu finden ist Aufgabe des CAT-Trainings. Wir brauchen jedoch auch Visionen, die das Neue erstrebenswert werden lässt und einen Zugang zu uns und unseren Ressourcen, damit wir mit konkreten Zielen etwas in unserem Sinn gestalten und verwandeln können.

Zum Verfahren

Es entsteht eine Ausbildungsgruppe: Die Menschen, die daran teilnehmen, sollen parallel eine lokale CAT-Gruppe aufbauen. In dieser wird der Inhalt der Ausbildung umgesetzt. Die CAT-Gruppe kann auch eine schon bestehende Aktionsgruppe oder ein bestehendes Projekt sein. Mit diesem Verfahren wollen wir sicher gehen, daß wir mit realen Erfahrungen arbeiten. Es ist aber zugleich auch eine Hürde für die Teilnahme, da wir die Bereitschaft zur Umsetzung voraussetzen. In den drei Seminaren vertiefen wir die Inhalte des CAT-Trainings vor allem bei den Methoden und Prozessen. CAT-Trainer*innen sollten deswegen schon Hintergrundwissen aus dem A.T.C.C.-Ansatz mitbringen.

Zielgruppe sind Menschen, die mit und in sozialen Bewegungen arbeiten und zumindest einen Grundkurs* oder eine Ausbildung zur Trainer*in oder Berater*in besuchen oder besucht haben.

Die nächste Zeit wird uns alle mit vielen unterschiedlichen Krisen existenziell konfrontieren. Die Pandemie ist ja „nur“ ein erster Ausdruck. Die Klimakatastrophe ist im vollen Gang. Die ökonomische Entwicklung wird die Verelendung einer großen Anzahl von Menschen vorantreiben. Im gesamten gesellschaftlichen Raum werden Polarisierungen zunehmen. Der Grundkonsens humaner Werte wird immer mehr relativiert und geleugnet werden. Menschenverachtende Extremist*innen werden an Bedeutung gewinnen und damit verbunden wird es eine zunehmende Gewalt geben. Die technologische Entwicklung wird uns eine Gesellschaft bescheren, die wenig Spielraum für Eigenentwicklung lässt. Die Liste lässt sich fortsetzen…

In vielen sozialen und ökologischen Bewegungen und NGOs tauchen immer wieder ähnliche Fragen auf: Wie wollen wir diese Welt verändern? Dürfen wir eigentlich mächtig sein? Welche Bilder haben wir von Macht? Wie wollen wir mit Ohnmacht oder Macht umgehen? Wie gehen wir mit fehlendem Vertrauen um? Wer entscheidet überhaupt etwas mit? Wie setzen wir unsere Entscheidungen um und was tun wir, wenn keiner dafür die Verantwortung übernimmt? Welche Regeln und Rollen brauchen wir dafür? Das sind Schlüsselfragen, die aber immer wieder viele Zweifel oder Verzweiflung auslösen.

Wir beiden, Karen Johne und Karl-Heinz Bittl, haben während des Lockdown im März ein Online-CAT (Civic Action and Transformation)-Training entwickelt. Wir freuen uns über die daraus entstandenen neuen Kurse und Fortsetzungen, wie z.B. ein Jahresendrückblick aus CAT-Perspektive.

Ein Gedanke von uns war es, im Jahr 2021 CAT- Trainer*innen für und in sozialen Bewegungen auszubilden. Wir haben in der Vorphase gemerkt, dass wir keine „Wiederholung“ des CAT-online in Präsenz anstreben. Deswegen auch keine CAT-Trainer*innen-Ausbildung. Dafür haben wir unsere Trainer*innenausbildung, die jedes Jahr im Oktober beginnt.

Hingegen möchten wir Menschen, die in NGOs, Vereinen oder sozialen Bewegungen aktiv sind oder sein wollen, ermutigen einen konstruktiven Zugang zu den immer- währenden (Macht-)Konflikten zu finden und eigene Empowerment-Strategien zu entwickeln. Wichtige solcher Konflikte, die wir aus unserer Beratungs- und Trainingsarbeit kennen:

  • Die Verweigerung in die Macht zu gehen und lieber die Ohnmacht weiterzupflegen
  • Opfer- und Schuldsystemen hegen und wissen, wo der Böse ist
  • In Passivitäts- und Abwertungsspiralen rauf und runter taumeln
  • Hierarchie- und Herrschaftsfreiheit verwechseln und dadurch Lähmung erzeugen
  • Durch Übersensibilisierung handlungsunfähig werden
  • Vor lauter Problemen sich selbst verlieren = Mittels Achtsamkeitsgruppen ein manipulatives

Überwachungssystem kreieren.

Die drei Seminare dieses Kurses sollen Dich ermutigen und Dir konkrete Mittel für die Arbeit in Deiner Organisation oder Gruppe an die Hand geben. Es wird eine überschaubare Gruppe von max. 10 Teilnehmenden sein, die sich in diesem Halbjahr auf den Weg machen. Falls wir keine Präsenzseminare machen können, werden diese Seminare online stattfinden.

Aufbau

1. Seminar

  • Wer bin ich und in welchem Kontext wirke ich? Was erfüllt mich? Was vermisse ich? Wege und Kreuzungen entdecken, die dazu geführt haben, dass Du hier bist.
  • Meine Machtkultur erforschen (kulturelle und biographische Prägungen)
  • Strukturelle Ebenen, die mit Macht verbunden sind. Wie erlebe ich mich in meiner Struktur?
  • Die eigene Macht entdecken. Einen Zugang zum ATCC-Wertekonzept, ATCC-Machtraum

2. Seminar

  • Den Hang zur Ohnmacht wahrnehmen (Abwertungen und Passivität)
  • Macht- und Ohnmachtsrituale wahrnehmen
  • Der Reiz des Hamsterrades. Wieso bleiben wir in
  • Strukturen haften, die uns nicht gut tun? Wieso sind
  • Strukturen so zäh?
  • Türen aus dem Hamsterrad finden.

3. Seminar

  • „Das Ideal frisst seine Kinder“ – Die eigenen Allmachttendenzen und deren Preis entdecken
  • Die Grenzen der Allmacht – Regeln und Garant*innen
  • Mein Schatten und ich – einen machtvollen, integrativen Zugang zu sich selbst finden.
  • Wir haben uns verändert – woran merkst Du das?
  • Referent*innen: wechselnd

Weitere Informationen zur CAT-Weiterbildung
Bei Interesse, Rück- oder Anfragen, schreibt uns gerne info@a-t-c-c.de